Overthinking stoppen: So befreist du dich aus der Gedankenspirale
Kennst du das? Du liegst abends im Bett und gehst das Gespräch mit deinem Chef noch einmal durch. Hast du dich klar ausgedrückt? War der Ton richtig? Hättest du XY anders sagen sollen? – Und ehe du dich versiehst, bist du mitten in einer Gedankenspirale, die dich nicht schlafen lässt. Dieses „Zerdenken“ nennt man Overthinking – ein Zustand, der dich ausbremst statt weiterbringt.
In diesem Beitrag erfährst du:
- was Overthinking genau ist
- woran du erkennst, dass du betroffen bist
- wer besonders dazu neigt
- praktische Strategien, um aus der Gedankenspirale auszusteigen
- Tipps, wie du Overthinking langfristig vermeidest
Was ist Overthinking?
Overthinking bedeutet, ständig über Dinge nachzudenken, ohne zu einer Lösung oder Entscheidung zu kommen. Statt aktiv zu handeln, bleibst du im Kopf gefangen – und wiederholst dieselben Gedanken in Endlosschleife.
Typische Merkmale:
- Grübeln über „Was wäre wenn“-Szenarien
- wiederholt vergangene Gespräche oder Situationen durchspielen
- sich Sorgen machen über Dinge, die (noch) gar nicht passiert sind
- keine Entscheidung treffen können, weil „es könnte ja etwas schiefgehen“
Wichtig: Nachdenken und reflektieren ist gut – aber wenn es dich lähmt, belastet oder vom Handeln abhält, ist es Overthinking.
Woran merke ich, dass ich overthinke?
Achte auf diese Anzeichen:
- Du brauchst ungewöhnlich lange für Entscheidungen
- Du fühlst dich nach dem Nachdenken erschöpft statt klarer
- Du wiederholst Gespräche oder Situationen ständig im Kopf
- Du hast Angst, etwas falsch zu machen – also grübelst du weiter
- Du bekommst Rückmeldungen wie: „Du denkst zu viel nach“
Wenn dir diese Punkte bekannt vorkommen, bist du wahrscheinlich in einer Overthinking-Schleife.
Wer neigt besonders zu Overthinking?
Psychologische Studien zeigen: Menschen mit hoher Sensibilität, Perfektionismus oder starkem Verantwortungsbewusstsein neigen eher dazu, sich in Gedankenspiralen zu verlieren.
Auch diese Faktoren spielen mit rein:
- Angst vor Fehlern oder Kritik
- geringes Selbstvertrauen („Ich muss erst alles durchdenken, bevor ich es kann“)
- übermäßige Selbstkritik
- starke Empathie (z.B. endlos über andere Menschen und deren Reaktionen nachdenken)
Frauen sind laut einigen Studien etwas häufiger betroffen, da sie tendenziell stärker zur Selbstreflexion neigen – aber auch Männer kämpfen damit, besonders in leistungsorientierten Umfeldern.
Wie komme ich aus der Gedankenspirale aus?
Die gute Nachricht: Es gibt konkrete Strategien, um Overthinking zu stoppen. Hier ein praxiserprobter Ansatz:
1. Den Gedankenstrom unterbrechen
- schreibe deine Gedanken aufs Papier, statt sie im Kopf zu halten
- sag dir laut „Stopp“ oder klatsche in die Hände, um dich selbst zu unterbrechen
- setze dir einen Zeit-Timer: „Ich denke jetzt 10 Minuten drüber nach – dann ist Schluss“
2. Handeln statt grübeln
- triff bewusst eine Entscheidung, auch wenn sie nicht „perfekt“ ist
- frage dich: „Kann ich jetzt aktiv etwas tun?“ – wenn nicht, dann lass los
- kleine Schritte gehen: „Was ist der nächste machbare Schritt?“
3. Fokussiere den Moment
- Lenke dich mit einer konkreten Tätigkeit ab: Bewegung, Haushalt, kreatives Tun
- Achtsamkeitsübungen: Atmen, spüren, bewusst ins Hier und Jetzt kommen
Wirksame Strategien im Überblick:
- Gedanken aufschreiben statt im Kopf behalten
- Zeitlimit setzen: „10 Minuten nachdenken, dann Schluss“
- Gedankenstopp-Technik: laut „Stopp“ sagen, Hände klatschen
- Handeln statt grübeln: „Was kann ich jetzt tun?“
- Fokus auf den Moment: atmen, bewegen, wahrnehmen
Wie vermeide ich Overthinking langfristig?
- Stärke dein Selbstvertrauen
- Lerne, „gut genug“ zu akzeptieren statt perfekt zu sein
- Reduziere Informationsflut (z.B. endloses Googeln)
- Lenke den Fokus auf Lösungen statt Probleme
- Erkenne, dass nicht alles kontrollierbar ist
Vielleicht hilft dir ein Leitsatz wie: „Ich darf mich entscheiden, auch wenn ich nicht alle Eventualitäten bis ins kleinste Detail geprüft habe.“
Fazit: Aus dem Kopf, rein ins Handeln
Overthinking fühlt sich an, als würdest du gedanklich auf der Stelle treten. Der erste Schritt raus ist, dies zu erkennen – und dann aktiv gegenzusteuern.
Jeder kleine Schritt zählt.
Mini-Selbsttest: Bin ich ein Overthinker?
- Ich überdenke häufig selbst kleine Entscheidungen.
- Ich spiele vergangene Situationen oft mehrfach im Kopf durch.
- Ich habe Angst, etwas falsch zu machen, wenn ich nicht alles abwäge.
- Ich finde selten „abschließende“ Gedanken.
Auf 3 oder 4 dieser Aussagen antwortest du mit “Ja”? Dann lohnt es sich, die oben beschriebenen Strategien auszuprobieren.
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